Das Herz von Leon Grön schlägt für den Wasserrettungssport. Bereits mit fünf Jahren absolvierte der heute 18-jährige seine ersten Schwimmzüge im damals noch öffentlich zugänglichen Hallenbad der Sportschule Kaiserau in Methler. Dort wurde er auf das Angebot der DLRG-Ortsgruppe aufmerksam und trat zur Seepferdchen-Abnahme dem Kamener Verein bei. Dem bekannten Schwimm-Trainer und DLRG-Ausbilder Ralf Lipinski hat Grön dabei vieles zu verdanken. "Ralf hat mir bereits von klein auf den korrekten Schwimmstil beigebracht", sagt Grön. Das Training im Verein war aber nicht nur Zuckerschlecken, sondern erforderte neben Ausdauer und körperlichen Einsatz auch den Willen, neue Dinge im Bereich der ersten Hilfe zu erlernen. Der Methleraner durchlief sämtliche Vereins-Jugendgruppierungen und wurde letztlich in der Silbergruppe zum Rettungsschwimmer und Ersthelfer ausgebildet. In den Ferien jobbte der damalige Hauptschüler dank seiner DLRG-Rettungspapiere in einem Freibad und wurde dort auf das Berufsbild des Fachangestellten für Bäderbetriebe aufmerksam. "Der Job ist sehr umfangreich und vor allem verantwortungsvoll", sagt Grön, der sich bei der Sportwelt Dortmund, die mehrere Hallen- und Freibäder in der kreisfreien Stadt betreibt, mittlerweile im dritten Lehrjahr befindet. "Viele denken ja immer noch, dass die im Volksjargon oftmals fälschlich als "Bademeister" bezeichneten Personen nur auf das Wasser gucken. Doch das ist bei weitem nicht so", sagt Grön. Ein Fachangestellter für Bäderbetriebe ist ein Allroundtalent: Techniker, Chemiker, Animateur, Schwimmlehrer, Ersthelfer, Rettungsschwimmer - und das alles in einer Person. Gerade DLRG-Rettungsschwimmer haben für den Job oft das erforderliche Talent und gutes Vorwissen. Denn wer in dem Beruf arbeiten will, der muss sämtliche Schwimmstile sicher beherrschen, tauchen können und einen DLRG-Rettungsschwimmschein besitzen. Leons Tagesablauf beginnt schon bevor das Bad öffnet. "Dann wird bei einem Rundgang die richtige Funktion der Wasseraufbereitungsanlage sichergestellt", sagt Grön, während er routiniert eine Wasserprobe aus dem Schwimmbecken zieht. Chlorgehalt und ph-Wert werden von ihm untersucht. "Das Badewasser muss stets Trinkwasserqualität aufweisen", sagt Grön, der die Prüfung dreimal am Tag laut behördlicher Vorgaben durchführt und im Betriebstagebuch dokumentiert. Schwankungen werden durch Technikeingriffe nebst ph- und Chlorzugaben direkt ausgeglichen. Im Technikkeller des Bads, der wegen seiner vielen Rohrleitungen, Pumpen und Handräder fast dem Anblick eines engen U-Bootes gleicht, sitzt jeder Handgriff. Das Schauglas der Filteranlage hat Grön stets im Auge. Einzelne Filter müssen nämlich von Zeit zu Zeit gespült werden. Dazu sind bestimmte Ventile im Wasserkreislauf zu schließen und zu öffnen. Abschließend wird frisches Wasser der Anlage zugeführt. Im Schnitt 30 Liter je Badegast. Wenn die Schwimmer nach Badeschluss das Wasser verlassen haben, ist für Grön der Arbeitstag noch lange nicht beendet. In das Becken wird ein Reinigungsroboter gesetzt, der den Schmutz vom Boden aufsammelt. Gänge um das Schwimmbecken werden mit Flächendesinfektion und Wasser behandelt und die durch den Badebetrieb entstandene "Speckkante" am Beckenrand entfernt. "Der Job macht sehr viel Spaß. Jeder Tag ist immer anders", sagt Grön, der nach wie vor in der Erwachsenengruppe der DLRG Kamen regelmäßig trainiert. Denn körperliche Fitness ist in seinem Beruf oberstes Gebot.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DLRG) ist eine gemeinnützige und selbstständige Wasserrettungs- und Nothilfeorganisation. Sie arbeitet grundsätzlich ehrenamtlich mit freiwilligen Helfern.
Mit knapp 550.000 Mitgliedern in über 2.000 örtlichen Gliederungen ist sie die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. Auch die Sesekestadt Kamen hat seit dem 16. März 1966 eine eigene Ortsgruppe. Trainiert wird an jedem Dienstag und Donnerstag im Hallenbad Kamen-Methler in der Germaniastraße. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.kamen.dlrg.de.